Mehr als gute Pflege: Altenpflege

Deutscher Berufsverband für Altenpflege e.V.

Der demographische Wandel:

Für die Zukunft heute handeln!

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels gilt es heute dringender denn je, den Altenpflegeberuf zu erhalten und weiterzuentwickeln und dafür zu sorgen, dass engagierte Menschen in die Altenpflege gehen und dort auch bleiben, der Schlüssel dazu liegt in den Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung!

Immer mehr Ältere müssen von immer weniger Jüngeren versorgt werden. Heute arbeiten 3 Erwerbstätige für einen Rentner - in fünfzig Jahren wird das Verhältnis eins zu eins sein. Und dieser Trend ist nicht umkehrbar!

Von 2009 bis 2060 ist mit Folgendem zu rechnen:

- Abnahme der Bevölkerungszahl von 82 auf 65 Millionen, minus 17 Millio¬nen

- Abnahme der nachwachsenden Generation, 0 bis 19 Jahre, von 15 auf 10 Millionen, minus 5 Millionen

- Abnahme der Altersgruppe im erwerbsfähigen Alter, 20 bis 66 Jahre, von 51 auf 34 Millionen, minus 17 Millionen

- Zunahme der Altersgruppe im nicht mehr erwerbsfähigen Alter, 67 Jahre und älter, von 15 auf 20 Millionen, plus 5 Millionen.

Ein Indikator für diese Entwicklung ist der Altenquotient. Für Erwerbstätige bedeutet dies, dass heute drei Erwerbstätige für einen der nicht mehr Erwerbs¬tätigen arbeiten; ab 2050 beträgt die Relation statt 3:1 nur noch 1:1.


Ein zweiter Indikator ist die Lebenserwartung, die von 1900 mit 41 Jahren für Jungen und 44 Jahren für Mädchen bis 2060 auf bis zu 88 Jahren für Jungen und 91 Jahre für Mädchen.

Mit der Zunahme Älterer ist im Zeitraum von 2007 bis 2050 zu rechnen mit:


- der jährlichen Neuerkrankungen an Schlaganfall um 62 Prozent

- der jährlichen Neuerkrankungen an Krebs insgesamt um 27 Prozent

- der Erkrankten an Demenz von 1,1 auf 2,2 Millionen.

In diesem Zeitraum verdoppelt sich die Zahl der Pflegebedürftigen von 2,25 Millionen auf 4,5 Millionen.
Demenzpatienten benötigen besonders viel Unterstützung und Pflege, deshalb wird ihre Betreuung das Hilfesystem vor eine große - kaum lösbare - Herausforderung stellen.

Es zeigt sich ein Trend hin zu einer professionellen ambulanten Betreuung und zu einer Betreuung in Pflegeheimen.

Werden für Plätze in Pflegeheimen die Zahlen linear fortgeschrieben, würden bis 2050 zusätzlich 800.000 Pflegeheimplätze erforderlich sein.

In den Stadtstaaten ist bereits heute jeder zweite Haushalt ein Einpersonenhaushalt. 2025 sind es rund 55 Prozent. Bundesweit werden dann 41 Prozent der Privathaushalte Einpersonenhaushalte sein.

Gleichzeitig rechnet das Statistische Bundesamt für 2025 mit etwa 152.000 fehlenden Pflegekräften, PricewaterhouseCoopers bis 2030 mit 165.000 fehlenden Ärzten, 400.000 fehlenden Pflegekräften und 950.000 feh¬lenden Fachkräften in Gesundheit und Pflege insgesamt.

Es wird gefordert, die Situation durch ausländische Fachkräfte zu entspannen. Die EU-Kommission weist darauf hin, dass 2020 in europäischen Ländern bis zu zwei Millionen Arbeitskräfte im Gesundheitswesen fehlen könnten, auch in anderen Ländern eine Auswirkung der Alterung der Bevölkerung.

In dem Werben um Nachwuchs stehen alle Berufe in Konkurrenz zueinander. Besonders in den Pflegeberufen dürften große Anstrengungen erforderlich sein, um einen ausreichenden Nachwuchs zu gewinnen.

Quelle: F.Beske "Sechs Entwicklungslinien in Gesundheit und Pflege - Analyse und Lösungsansätze“.

Hier ist der Band 119 der Schriftenreihe des IGSF als .pdf auf der DGGPP-Webseite

mit Dank an den Autor und die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie e.V. (DGGPP)

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In unserem Land gibt es immer mehr ältere Menschen, und dieser Trend wird sich in Zukunft weiter verstärken. Im Jahr 2060 gibt es rund zwanzig Prozent und damit 17 Millionen weniger Einwohner in Deutschland. Während heute 3 Erwerbstätige für einen Rentner arbeiten müssen, wird dann das Verhältnis 1 zu 1 sein. Die aktuelle Hochrechnung gibt es bei -> Destatis

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Letzte Änderung am 13.05.2015 12:15->
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